Innovative Musikperformance im Arp-Museum

Haan/Rolandseck/ Am 14. Mai fand im Arp-Museums in Rolandeck eine besondere und innovative Kunstperformance statt: Anlässlich des Museumsfests und direkt in der Ausstellung, die die Werke Hans Arps innerhalb seines dadaistischen Schaffens zeigt, schufen Lisa Smirnova (Klavier) und Sophia Otto (Tanz) zu Sergei Prokofieffs Klavierstück „Visions fugitives“ („Flüchtige Eindrücke“), op. 22, das in der Zeit und dem Umfeld nah zur Entstehung von DADA komponiert wurde, eine bemerkenswerte Kunstperformance.

 

Für die Zuschauenden war von Beginn an die große, scheinbar selbstverständliche Harmonie zwischen Smirnova und Otto spürbar, sodass die organisch anmutenden Kunstwerke zusammen mit der passenden Choreografie und dem exzellenten Spiel Smirnovas zu einer emotional-intellektuellen Welle wurden, die das Publikum zu ergreifen vermochte. Aus den tendenziell abstrakten Einzelelementen wurde ein Gesamtkunstwerk.

 

Lisa Smirnova, prominente Pianistin undMusikprofessorin in Düsseldorf sowie Kuratorin vieler Kunstprojekte (unter anderem durch den Kulturverein

FormatArt e.V. in ihrem Wohnort Haan), beschreibt ihre Ideen nach dem Konzert: „Der visionäre Charakter des Dadaismus, der sich schon vor hundert Jahren bürgerliche Ideale in Frage stellte und Themen wie Pazifismus, Ökologie und Gleichberechtigung reflektierte, wird durch die umgebende Ausstellung sehr deutlich. Zugleich suchen wir neue Wege, um diese zeitlosen und gerade hoch aktuellen Inhalte in unserer Gegenwart künstlerisch zu reflektieren.“

 

Das Vorhaben gelingt: Ein buntes, diverses Publikum fühlte sich sichtbar angesprochen. Dies geschieht gerade dadurch, dass die Performance zugleich in eleganter und unaufdringlicher Weise mit der gewohnten und für viele antiquiert erscheinenden Konzertpraxis bricht: Eine starre Sitzordnung, ein besonderer Dresscode, ein Programmheft oder höhere fachwissenschaftliche Weihen werden nicht benötigt. Die Vereinigung von besonderer Architektur, Bildender Kunst, Musik und Tanz eröffnet dem Publikum die Möglichkeit, ganz eigene, individuelle Zugangswege zu finden und selbst Schwerpunkte bei der Wahrnehmung zu setzen oder auch die verschiedenen audiovisuellen Eindrücke Sinneseindrücke gleichzeitig wirken zu lassen, ganz im Sinne eines zeitaktuellen Kunstverständnisses. So fühlt man sich angesichts der Durchführung und der Inhalte stark an aktuelle, innovative Darbietungsformen von Kunst erinnert, die man am ehesten in Theaterhäusern wie dem Berliner Ensemble oder der Berliner Schaubühne finden kann.

Smirnova selbst sieht sich angesichts der Publikumsreaktionen bestätigt: „Kunst ist kein Ereignis für Auserwählte. Konzertereignisse mit innovativen Aufführungsformen, die Kunst und ihre Themen in unseren Alltag überführen und so für die Zuschauer relevant werden, die nicht nur dekorativen, sondern einen emotional und geistig anregenden Charakter haben, sind dringend nötig und wollen realisiert werden.“

 

Weitere Information unter: Tel.: 0177 –  263 46 81 oder im Internet unter https://faormatart.de Ihr Ansprechpartner: Henning Kirsch unter Henning.Kirsch@googlemail.com